Sicherheitsstandards für automatische Tore
Automatische Tore sind praktisch und effizient, sowohl in Wohngebieten als auch in industriellen Anwendungen. Doch sie bergen auch Risiken, die durch umfassende Sicherheitsstandards und regelmäßige Wartung minimiert werden müssen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Normen und Vorschriften für automatische Tore gelten und welche Maßnahmen für einen sicheren Betrieb unerlässlich sind.
Relevante Normen für die Sicherheit automatischer Tore
Für die Sicherheit von automatischen Toren gibt es in Europa mehrere verbindliche Normen und Richtlinien:
- DIN EN 13241: Diese Norm legt die allgemeinen Sicherheitsanforderungen an industrielle und gewerbliche Tore fest. Hierbei steht der Schutz von Personen im Vordergrund, die sich im Bewegungsbereich des Tores aufhalten.
- DIN EN 12453: Ergänzt die DIN EN 13241, indem sie spezifische Anforderungen an Schutzmechanismen wie Lichtschranken und Sicherheitsleisten beschreibt, die Quetsch- und Scherstellen minimieren sollen.
- Maschinenrichtlinie 2006/42/EG: Da automatische Tore auch als Maschinen gelten, müssen sie dieser Richtlinie entsprechen. Dies gewährleistet den Schutz von Personen durch mechanische und elektronische Schutzvorkehrungen.
- Arbeitsstättenregel ASR A1.7: Speziell für gewerblich genutzte Tore verlangt diese Regel regelmäßige Prüfungen durch Fachpersonal und eine jährliche Wartung, um die Betriebssicherheit zu garantieren.
Wichtige Sicherheitseinrichtungen für automatische Tore
Zur Vermeidung von Unfällen und zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sind automatische Tore mit mehreren Sicherheitskomponenten ausgestattet:
- Schließkanten und Sicherheitsleisten: Um Quetschgefahren zu vermeiden, müssen automatische Tore über Sicherheitsleisten an den Schließkanten verfügen. Diese Leisten stoppen den Torlauf sofort, wenn ein Hindernis erkannt wird.
- Lichtschranken: Diese Sensoren werden in Bodennähe angebracht und erkennen Personen oder Gegenstände, die im Schließbereich des Tores liegen. Damit wird verhindert, dass das Tor unbeabsichtigt geschlossen wird.
- Notfall-Entriegelung: Bei einem Stromausfall oder im Notfall muss das Tor manuell geöffnet werden können. Dies ist besonders wichtig in Fluchtwegen oder Notausgängen.
- Abrollsicherungen: Bei Rolltoren verhindert eine Abrollsicherung das unkontrollierte Herunterfallen des Torflügels, falls die Tragmittel wie Ketten oder Getriebe versagen.
Regelmäßige Wartung und Inspektion
Die Sicherheit von automatischen Toren kann nur durch regelmäßige Wartung gewährleistet werden. Mindestens einmal jährlich ist eine Prüfung erforderlich, bei Fluchttoren zweimal im Jahr. Dabei werden alle sicherheitsrelevanten Bauteile wie die Schließkraft, Lichtschranken und Sicherheitsleisten auf ihre Funktionalität überprüft. Durch die Dokumentation der Wartungen können Betreiber im Falle eines Unfalls nachweisen, dass alle erforderlichen Sicherheitsstandards eingehalten wurden.
Gefährdungen und wie sie minimiert werden können
Automatische Tore bringen trotz aller Vorteile potenzielle Gefahren mit sich. Zu den häufigsten Gefährdungen gehören:
- Quetsch- und Scherstellen: Besonders an Schließkanten und in der Nähe von Führungsschienen besteht das Risiko, dass Personen eingeklemmt werden. Schutzmaßnahmen wie Sicherheitsleisten und Abstandsvorgaben helfen, diese Risiken zu reduzieren.
- Kollisionsgefahr: Vor allem in stark frequentierten Bereichen ist das Risiko hoch, dass Personen mit den Torflügeln kollidieren. Hier kommen Lichtschranken und Bewegungsmelder zum Einsatz.
- Notfallvorrichtungen: In Notsituationen müssen automatische Tore schnell und sicher geöffnet werden können. Mechanismen wie Notöffnungen oder Notstromaggregate gewährleisten dies auch bei einem Stromausfall.
Fazit: Sicherheit muss oberste Priorität haben
Die Einhaltung der Sicherheitsstandards für automatische Tore ist essenziell, um Unfälle zu vermeiden und den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Betreiber sollten sicherstellen, dass alle Sicherheitsvorrichtungen wie Schließkanten, Lichtschranken und Notentriegelungen vorhanden und funktionstüchtig sind. Regelmäßige Wartungen und Prüfungen durch Fachkräfte sind unerlässlich, um die Betriebssicherheit langfristig zu gewährleisten. Nur so können automatische Tore zuverlässig und sicher genutzt werden.